Lexikon zur Ausbildung Heilpraktiker Psychotherapie
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Absence | Abwesenheit von Bewusstsein, meist in Verbindung mit Erinnerungslosigkeit für die Zeit der Abwesenheit; häufigste Form des kleinen epileptischen Anfalls |
Abusus | Missbrauch, etwa von Alkohol und Tabletten |
Abwehrmechanismen | Verhaltensweisen bzw. psychische Vorgänge, um frustrierende oder verbotene innere Treibregungen außerhalb des Bewusstseins zu halten und in andere psychische Energie zu verwandeln |
Agnosie | Störung im Erkennen trotz funktionierender Sinnesorgane |
agitiert | motorisch unruhig |
Agoraphobie | Platzangst sowie Furcht, ausgeliefert zu sein an Orten oder in Situationen ohne Möglichkeit, Hilfe zu erhalten oder fliehen zu können |
Akathisie | Unfähigkeit, ruhig zu sitzen bzw. zu stehen (syn. Tasikinese) |
Akinese | Bewegungslosigkeit, Bewegungsarmut, Unfähigkeit zur Willkürbewegung bei Intaktheit aller Organe |
Akoasmen | akustische Trugwahrnehmungen (Halluzinationen) in Form unspezifischer Geräusche wie z.B. Klopfen, Rattern, Rauschen, Summen etc. |
Alexie | Unfähigkeit, den Sinn von Geschriebenem zu erfassen ohne Beeinträchtigung des Sehvermögens |
Amnesie | inhaltlich oder zeitlich begrenzte Erinnerungslücken |
Anamnese | Vorgeschichte einer Krankheit, Befunderhebung |
Anankasmus | Zwanghaftigkeit |
Anorexie | Magersucht, Essstörung mit verminderter Nahrungsaufnahme, teils auch verbunden mit exzessivem sportlichen Training |
Anxiolytika | angstlösende Arzneimittel (Beruhigungsmittel) |
Apathie | Teilnahmslosigkeit |
Aphasie | Sprachstörung trotz funktionierender Sprachwerkzeuge |
Appetenz | Verlangen, Appetit, Lust |
Apraxie | Störung erlernter Bewegungen trotz funktionierender Bewegungsorgane |
Asthenie | Kraftlosigkeit, Schwäche |
Ataxie | Störung der Bewegungsabläufe, der Haltung, des Gleichgewichts |
Ätiologie | Ursache einer Krankheit |
Ätiopathogenese | Wechselwirkungen von Ätiologie u. Pathogenese |
Barbiturate | Beruhigungsmittel, angstlösende Medikamente |
basilär | die Hirnbasis betreffend |
Bradykardie | niedriger Herzschlag |
Bulimie | Essgier, krankhafte Essanfälle ohne Kontrolle mit nachfolgendem selbst induzierten Erbrechen |
cerebral | das Gehirn betreffend |
commotio cerebri | Gehirnerschütterung |
Compliance | Zusammenarbeit des Patienten mit dem Therapeuten, positive oder negative Haltung beim Befolgen therapeutischer Anweisungen |
Coping | Fähigkeit, sich mit einer veränderten Lebenssituation auseinander zu setzen, sie zu bewältigen |
Craving | starkes psychisches Verlangen nach dem Konsum einer abhängig machenden Substanz („Suchtdruck“) |
Debilität | Intelligenzminderung (IQ 70-50) |
Depravation | Verfall sittlicher Vorstellungen bei Sucht |
Deprivation | Sinnesberaubung bzw. Unterdrückung von Sinneseindrücken; auch fehlender emotionaler Kontakt des Kleinkindes zur Primärperson |
Dissimulation | Vortäuschen von Gesundheit; Verheimlichen von Krankheitssymptomen |
Dissoziation | Entkoppelung von psychischen und körperlichen Funktionen |
deviant | abweichend |
Dyslalie | Störungen der Aussprache oder der Artikulation, Stammeln, Lispeln oder falsche Verwendung von Lauten, wie z. B. Verwechslung von "G" und "T" |
Dysmorphophobie | zwanghafte Vorstellung, durch tatsächlich oder vermeintlich missgestaltete Körperteile ausgegrenzt zu werden |
Dysmorphopsie | in Form oder Farbe verzerrte Wahrnehmung |
Dyspareunie | Schmerzen beim Geschlechtsverkehr |
Dysthymia | relativ milde Form anhaltender depressiver Verstimmung |
Dystonie | Verkrampfung der Gesichts-, Hals- und Kopfmuskulatur oder des Rumpfes, Versteifung, teilw. durch Neuroleptika verursacht |
Echolalie | Nachsprechen alles Gehörten |
Echopraxie | Nachmachen alles Gesehenen |
Ejaculatio praecox | vorzeitiger Samenerguss |
Endokrinologie | Lehre hormoneller Vorgänge, Diagnose und Behandlung hormoneller Krankheiten |
Enkopresis | Einkoten, meist unbeabsichtigt durch mangelnde Kontrolle der relevanten Muskulatur |
Enuresis | Einnässen, Bettnässen, meist unbeabsichtigt durch mangelnde Kontrolle der relevanten Muskulatur |
Enzephalitis | Entzündung des Gehirns |
Epidemiologie | Häufigkeit psychischer Erkrankungen, Einfluss kultureller und sozialer Bedingungen |
Erythophobie | Errötungsfurcht, Angst vor roter Farbe |
Exazerbation | deutliche Verschlimmerung der Symptome einer bereits bestehenden, in der Regel chronischen Erkrankung |
Exploration | psychiatrische Form der Untersuchung |
extrapyramidal | die Motorik u. Bewegungsabläufe betreffend (außerhalb des Pyramidensystems) |
florid | "blühend", med. für deutliche Ausprägung aller Symptome |
Folie à deux | Verflechtung der Psychosen von Paaren oder Familienmitgliedern |
gustatorisch | den Geschmackssinn betreffend |
Halbwertzeit | gibt an, nach welcher Zeit sich die Menge einer Substanz in einem System auf die Hälfte verringert (z.B. nach welcher Zeit die Konzentration eines Medikamentes im Blut eines Menschen durch Stoffwechsel- u. Ausscheidungsvorgänge halbiert ist) |
Hebephrenie | jugendliche Form der Schizophrenie |
histrionisch | neue Bezeichnung für "hysterisch" |
Hyperkinese / Hypokinese | gesteigerte / verringerte Bewegungsaktivität |
Hypersomnie / Hyposomnie | gesteigertes / vermindertes Schlafbedürfnis |
idiopathisch | eigenständig, ohne erkennbare Ursache |
Imbezilität | Intelligenzminderung (IQ 50 – 20) |
Inkohärenz | unzusammenhängende, nicht mehr nachvollziehbare Gedankengänge |
Insomnie | Schlaflosigkeit |
Insuffizienz | mangelnde Vitalkraft, Schwäche |
Introjektion | nach psychoanalytischer Theorie Verinnerlichung eines Bildes von einem anderen Menschen / Gegenüber |
Introspektion | Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, Beobachtung eigener seelischer Vorgänge zur Selbsterkenntnis ("Innenschau") |
Inzidenz | Anzahl neuer Erkrankungsfälle an einer bestimmten Krankheit in einer Zeiteinheit |
Katalepsie | Übermäßig langes Verharren in einer angenommenen Körperhaltung mit erhöhtem Muskeltonus und / oder Willensstörung |
Katamnese | Beschreibung eines Krankheitsbildes nach seinem Ablauf u. Abschluss der Behandlung (nachklinischer Verlauf) |
katathymes Bilderleben | psychotherapeutische Technik, formvereinfachte Bildvorstellung mit Konzentration und zunehmender Bewusstseinseinengung mit Vorherrschen stark gefühlsunterlegter Momente |
Katatonie | psychisch bedingte Störungen der Willkürbewegung, Manifestierung in zwei Formen entweder als Sperrzustand (Stupor) oder als psychomotorischer Erregungszustand |
Katharsis | geistig-seelische Läuterung (Reinigung) durch Abreagieren von Gefühlen |
Klaustrophobie | Furcht vor geschlossenen Räumen, z.B. Aufzug, Theater etc. |
Kleptomanie | triebhaftes, krankhaftes Stehlen, auch von Dingen ohne Wert und Nutzen |
Konfabulation | unbewusstes Füllen von Gedächtnislücken mit Erfundenem |
Komorbidität | Erkrankungsrate in Bezug auf andere Krankheiten |
Kontamination | Verschmelzung mehrerer Wörter zu einem neuen Begriff (umgangssprachlich oft scherzhaft , z. B. Axel und Elke werden zu "Axelke") |
Konkordanz | Übereinstimmung bestimmter Eigenschaften |
Kontingenz | mögliches (nicht notwendiges) kausales Ereignis |
Konversion | Umsetzen eines seelischen Konfliktes in körperliche Symptome |
Konvulsion | unwillkürliche, heftige Muskelkontraktion |
Kortex | Hirnrinde |
larviert | verdecktes bzw. maskiertes Krankheitsbild, welches häufig zu Fehldiagnosen führt, z. B. larvierte Depression, körperliche Symptome stehen im Vordergrund |
Letalität | Zahl der Verstorbenen an einer bestimmten Krankheit bezogen auf die Zahl der Erkrankten an dieser Krankheit |
Logorrhoe | unkontrollierbarer, ungehemmter Rededrang und Redefluss |
Makropsie | vergrößerte Wahrnehmung |
Manierismen | sonderbares oder gekünsteltes Verhalten |
Megalomanie | wahnhaftes Krankheitsbild, bei dem der Patient sich für eine bedeutende politische oder religiöse Persönlichkeit oder deren Reinkarnation hält |
Metamorphopsie | in Farbe oder Form verzerrte Wahrnehmung |
Mikropsie | verkleinerte Wahrnehmung |
Mimesis | schöpferische Aktivität, Nachahmung, Darstellung des Wesentlichen, das zur Selbst- und Welterkenntnis und damit zu Selbst- und Weltvertrauen führen kann |
Miosis | Pupillenverengung |
Mnesie | Erinnerung |
Morbidität | Erkrankungsrate in Bezug auf die Bevölkerung |
Mortalität | Zahl der Sterbefälle (einer bestimmten Gruppe) bezogen auf die Einwohnerzahl |
Mutismus | Verstummen bei Fähigkeit zur Sprache |
Mydriasis | Pupillenerweiterung |
Narkolepsie | zwanghafte, nicht abzuwehrende Schlafanfälle, ggf. auch mit plötzlichem Verlust des Muskeltonus (Kataplexie) |
Negativismus | auf Aufforderung wird grundsätzlich das Gegenteil des Verlangten oder gar nichts getan |
Neokortex | entwicklungsgeschichtlich jüngster Teil der Großhirnrinde |
Neologismen | Wortneubildungen |
Neurasthenie | Schwäche und Erschöpfung in der Funktion des organisch an sich gesunden Nervensystems durch äußere Einflüsse, die sich z.B. in rascher Ermüdbarkeit, Schwächegefühl, Schmerzen oder Schlafstörungen manifestieren |
Neuroleptika | Gruppe verschiedenartiger psychotroper Substanzen, die bei der Behandlung von Psychosen und anderer psychischer Störungen angewendet werden und kein Abhängigkeitspotenzial haben |
Nootropika | Arzneimittel, denen eine günstige Beeinflussung der Hirnfunktion (Orientierung Gedächtnis, Aktivierung, Vigilanz) zugeschrieben wird |
Nosologie | systematische Beschreibung und Klassifizierung von Krankheiten |
Noxe | Schädlichkeit |
Nystagmus | Augenzittern |
Oligophrenie | angeborene Intelligenzminderung |
Pädophilie | sexuelle Erregung und Befriedigung durch Kontakt mit Kindern |
Paralyse, progressiv | durch Syphilis verursachte psychische Krankheit |
Paramnesien | Erinnerungsfälschungen, Gedächtnistäuschungen, z.B. falsches Wiedererkennen oder Verkennen |
paranoid | wahnhaft |
Parathymie | inadäquater Affekt, die Stimmungslage passt nicht zum Inhalt des gegenwärtigen Erlebens |
Pathogenese | Entstehung, Ursache bis zum klinischen Erscheinungsbild |
Pareidolie | Sinnestäuschung, in Vorhandenes wird zusätzliches Nichtvorhandenes hineininterpretiert (z.B. Monster im Tapetenmonster) |
Pathologie | Krankheitslehre |
Pavor nocturnus | "Nachtschreck", plötzliches Aufwachen |
peristatisch | durch die Umwelt bedingt |
Perseveration | krankhaftes Haften an einer eingeschlagenen Vorstellungsrichtung |
persistierend | weiter bestehend |
Phoneme | akustische Halluzination in Form von Stimmenhören |
praecox | vorzeitig |
Prävalenz | Häufigkeit einer bestimmten Krankheit zu einem bestimmten Zeitpunkt |
Präventivmedizin | Zweig der Heilkunde, der sich mit Verhütung von Gesundheitsstörungen beschäftigt |
Prodrom, Prodromalstadium | Vorläuferstadium |
progredient | fortschreitend (z.B. fortschreitende Erkrankung) |
Prophylaxe | Teil der Präventivmedizin (individuelle u. generelle Maßnahmen) |
protrahiert | verzögert, verlängert |
Pseudodemenz | scheinbarer Verlust intellektueller Fähigkeiten, z. B. bei Depression |
Pseudohalluzination | Unwirklichkeit einer Trugwahrnehmung wird erkannt |
Psychogen | durch psychische Vorgänge, von der Umwelt beeinflusst, entstanden |
Rapid Cycler | Patienten mit rasch aufeinanderfolgenden Phasen unipolarer oder bipolarer affektiver Störungen |
Raptus | aus der Ruhe heraus auftretender plötzlicher Erregungszustand mit aggressiven Durchbrüchen |
Remission | Symptomfreiheit ohne Erreichen völliger Genesung |
Residuum, Residualzustand | verbleibende Restsymptomatik |
retardiert | stehen geblieben, verzögert, verlangsamt |
Retention | Affektverhaltung |
Rezidiv | Wiederkehr der alten Erkrankung |
Sedativa | Beruhigungsmittel |
Simulation | Vortäuschen von Krankheitssymptomen |
somatisch | körperlich |
Somnambulismus | Schlafwandeln |
Somnolenz | Schläfrigkeit |
Sopor | Bewusstseinsminderung, Patient schläft und ist nur durch starke Reize weckbar |
Stupor | motorische Bewegungslosigkeit |
Suizid | Selbsttötung |
Symptom | einzelnes Zeichen einer Störung oder Krankheit |
Syndrom | Komplex von Symptomen |
Tachykardie | erhöhter Herzschlag |
Tasikinese | vgl. Akathisie |
Terminalschlaf | natürlicher Schlaf am Ende eines vorübergehenden psychisch krankhaften Zustandes; beim Aufwachen symptomfrei |
Tranquilizer | angstlösende, beruhigend wirkende Psychopharmaka |
Tremor | rhythmisches Zittern der Extremitäten, der Zunge oder des ganzen Körpers, meist im Zusammenhang mit Alkoholismus |
Validität | Genauigkeit, mit der eine gewünschte Größe gemessen wird |
vaskulär | die Körpergefäße betreffend (Adern u.a.) |
Vigilanz | Wachheit |
Vulnerabilität | anlagebedingte Verletzlichkeit |
zirkadian | biologischen Tagesrhythmen folgend |
Zoenästhesien | Sinnestäuschung im Bereich der Leibempfindungen, z. B. die Empfindung, innerlich zu verbrennen oder sich drehende Stacheldrähte im Leib zu haben |